Genießer


Zum Komfortverhalten gehören Verhaltensweisen, die der Gesundheit und dem Wohlbefinden dienen.
Pferde genießen das Zusammensein mit anderen.
Sie lieben es, bei Kälte dicht nebeneinander und vor Wind geschützt zu stehen und zu dösen. Einige kreuzen dabei sogar ihre Hinterbeine in völliger Entspannung.
Bei einem kalten Regenschauer oder besonders trübem Wetter stellen sie sich gerne unter - auch wenn sie solchen Komfort in der Natur nicht finden würden.
In der kälteren Jahreszeit suchen sie windgeschützte Stellen, um sich die Sonne auf den Pelz scheinen zu lassen.

 
In der Mittagshitze suchen Pferde gerne luftige, kühlere Stellen auf. Sie stellen sich in den Schatten oder auf einen Hügel und lassen sich den kühleren Wind um die Nase wehen.
Vor allem dunkle Pferde suchen früher schattige Stellen auf als ihre hellen Herdenkameraden. Dunkles und warmes Fell zieht in der Sonne besonders stark Insekten an.

 

 

Ein Schauer im Sommer ist vielen Pferden willkommen. Sie stellen sich in den Regen und genießen die Abkühlung. Danach dampfen sie in der Sonne, wenn das Regenwasser verdunstet. Es entsteht Verdunstungskälte. Im Sommer mögen sie das gerne. Bei kaltem Wetter dagegen kühlen schwitzende Pferde schnell aus.
Werden Pferde im Sommer von Fliegen geplagt, suchen sie kühle, schattige Plätze. Die Fliegen fühlen sich dort nicht wohl. Weil unsere Hauspferde nicht an andere, insektenfreie Plätze wandern können, muss jederzeit ein fliegenfreier Stall zugänglich sein.
Fellpflege betreiben Pferde mit ihren Herdenkameraden. Sie kraulen sich gegenseitig das Fell und entfernen dabei lose Haare. Gerne scheuern sie sich auch an Baumstämmen oder Stallwänden.
Viele Pferde ziehen dabei die Nase hoch und genießen das Kratzen sichtlich.
   
Wer bei sinem Pony die Körperstelle kennt, an der es Kratzen besonders mag, hat einen großen Stein im Brett. Krault oder putzt man es an dieser Stelle besonders intensiv, so wird es sein Wohlbefinden deutlich ausdrücken. Einige Pferde zeigen ihre Wonne so sehr, dass man meinen könnte sie fallen in Trance.

   

Pferde lieben es, sich auf trockenem, weichem Boden zu wälzen. Dazu dient ein trockener Sandplatz, die Wiese oder auch die frische Einstreu im Stall. Besonders im Fellwechsel werden sie auf diese Weise lose Haare los. Bremsen oder andere lästige Insekten plagen ein Pferd mit staubigem oder sandigem Fell weniger. Nach dem Reiten pflegen sie verschwitztes Fell durch Wälzen. Ein nassgeregnetes Pony kann man manchmal kaum daran hindern, sich bei erster Gelegenheit genüsslich zum Wälzen in die trockene Reithalle zu legen.
                               
 

Schmutzige Paddocks oder verdreckte Einstreu sind für Hufe und Beine bedenklich. Die Pferde legen sich außerdem ungern in ihren eigenen Mist. Die meisten trennen Mistplatz und Schlafplatz von sich aus. Manche Boxenpferde benutzen eine “Klo-Ecke”.
Zum Äppeln und Pinkeln bevorzugen Pferde weichen Untergrund wie Sand, Wiese oder die Stalleinstreu. Sie mögen es nicht, wenn ihre Beine bespritzt werden. Einige warten mit dem Wasserlassen, bis sie es in ihrer Box auf weicher Einstreu tun können.

Verschmutzte Futterstellen gibt es in der Natur nicht. Die Herde äppelt an Stellen, an denen sie nicht frisst. Mit dem Kot werden Wurmeier ausgeschieden. Nur wenn es keine Alternative hat würde ein Pferd an den Stellen fressen oder weiden, an denen es nach Pferdemist riecht. Auf der Weide entstehen an Kotplätzen Geilstellen. Dort wächst das Gras besonders gut. Die Pferde lassen das Gras stehen. Sie können das Gras nur nutzen, wenn die Hinterlassenschaften täglich und sehr sauber entfernt werden.
Heu sollte nicht von Wiesen stammen, auf denen Pferde geweidet haben. Es wäre mit Pferdekot und Wurmeiern verunreinigt.