Geborgenheit und Freundschaften


Viel zu selten wird bei der Pferdehaltung an Freundschaften unter Pferden gedacht. Pferde schließen enge Freundschaften! Nicht jedes Pferd ist in jeder Herde, nicht jedes Pony mit jedem Kumpel glücklich. Zwei Tiere müssen zusammen passen und einander mögen.
In größeren Herden findet sich meist für jedes Tier der passende Freund. Dazu müssen es aber schon mehr als drei, vier Pferde sein.

Wir vergessen leicht, dass zum Wohlfühlen auch die Geborgenheit in der Herde und die Freundschaft zu einzelnen Herdenmitgliedern gehört. Nur wenn das Tier in der Herde Anschluss findet und sich seiner Art entsprechend verhalten kann, wird es ein ausgeglichener Freizeitpartner für uns Menschen. Ein Pferd lernt nur von anderen Pferden die Grundlagen des Sozialverhaltens, die es auch im Kontakt mit dem Menschen benötigt.
Vor allem bei Stallwechseln werden Freundschaften auseinander gerissen und das Pferd leidet unter der Trennung von der Herde oder dem besten Freund!

Eine notwendige Trennung ist die von der Mutter. Dennoch ist es ein extremer Stress.
Man kann ihn erleichtern, wenn das junge Pferd danach in einer vertrauten Umgebung mit vertrauten anderen Pferden leben kann.
Spätere Trennungen von vertrauten Freunden können Besitzer aber oftmals verhindern. Sicherlich ist nicht jede Trennung wirklich notwendig. Dem Pferd zuliebe könnte der Besitzer oft auch andere Lösungen finden.

In Herdenhaltung können Pferde ihr arteigenes Verhalten leben.
Sie entwickeln wie in der Natur eine feste Rangordnung, die ihnen Sicherheit und Schutz gibt. Jedes Pferd hat seine Stellung in der Herde. Damit ist sichergestellt, dass - bei ausreichendem Angebot - jedes Pferd Zugang zu Wasser, Futter, Schatten oder einem wettergeschützten Ruheplatz hat.
Sehr wichtig ist die gegenseitige Fellpflege. Pferde brauchen den sozialen Kontakt, den sie durch das gegenseitige Beknabbern des Fells aufbauen. Gleichzeitig pflegen sie ihre Fell, kratzen lose Haare heraus oder entfernen Parasiten.
Spiel und Bewegung in der Herde sind wichtige Voraussetzungen zur Erziehung der Jungpferde. Sie entwickeln geschlechtsspezifisches Verhalten und lernen, sich der Rangordnung zu unterwerfen.