Instinkte, Verhalten, Lernen


Warum erscheint uns das Verhalten der Pferde manchmal sehr vertraut, manchmal beängstigend und unberechenbar?
Wie verhalten sich Pferde, wenn sie sich ihrer Art gemäß verhalten können?
Wie unterscheiden sich Verhalten und Gefühle eines Pferdes von unseren eigenen?
Bestehen die Unterschiede nur graduell oder liegen ganz andere Funktionen vor?


Wie Tiere sich verhalten und reagieren hängt von der Funktionsweise ihres Gehirns und ihres Stoffwechsels ab.

Arten mit vergleichbarem Körperbau, Stoffwechsel und Gehirnstruktur haben einander ähnlichere Verhaltensweisen und Möglichkeiten als Lebewesen mit sehr unterschiedlichem Bauplan, Stoffwechsel und anderer Gehirnentwicklung.
Grundsätzlich ist sicherlich auch die Annahme erlaubt, dass die Komplexität des Lebewesens Rückschlüsse auf seine Anpassungsfähigkeit und seine potentielle Verhaltensvariabilität zulässt. Hochentwickelte Säugetiere sind lernfähiger, anpassungsfähiger und flexibler in ihrem Verhalten als z.B. biologisch eher einfach strukturierte Insekten oder Fische.

Der Stoffwechsel der Säugetiere funktioniert - gesteuert über Gehirn, Rückenmark und Hormonsystem - sehr ähnlich. Gleiche oder vergleichbare Stoffe haben ähnliche Auswirkungen,  ähnliche Strukturen besitzen ähnliche Funktionen.
In der Neurobiologie geht man davon aus, dass Säugetiere - von der recht gut untersuchten Maus bis zum weit weniger gut erforschten Menschen - biologisch nach gleichen Regeln ticken. Wenngleich die Funktionsweisen und Mechanismen des Gehirns als Grundlage für Verhalten bisher auch nur ansatzweise verstanden sind, so kann man doch davon ausgehen, dass viele Parallelen zwischen den hochentwickelten Säugetier-Arten bestehen.

Existentielle Fragen über Dasein und Vorhandensein von Welt, Welt und Scheinwelt, Traum und Wirklichkeit, die Grenzen des Tatsächlichen versuchen Philosophen zu klären. Biologen beobachten Tiere oder Menschen, vergleichen und ziehen Schlüsse über Ursache und Wirkung. Allein auf biologischer Stufe kann wohl bisher niemand schlüssig „beweisen“, dass Tiere sich grundsätzlich und qualitativ vom Menschen unterscheiden. Setzen wir also voraus, dass gewisse Gesetze für beide Arten gleichermaßen gelten - und versuchen daraus unsere Schlüsse über das Zusammenleben mit Pferden zu ziehen.

Setzt man voraus, dass Pferde im Grundsatz ein vergleichbares Gehirn mit vergleichbaren Funktionen wie andere Säugetiere und auch der Mensch haben, dann müssten grundsätzliche Annahmen auch für sie gelten.