Leben rundherum

 

 

Alle sprechen von Naturschutz, Artenschutz, Klimaschutz.

 

Vielleicht kann jeder etwas tun - ein kleines bisschen beitragen zu einer schöneren, vielfältigeren, gesünderen, gerechteren Welt.

 

Auch auf kleinen Flächen kann man Lebensräume schaffen für die Mitgeschöpfe, die auf den ersten Blick "nur da sind" und nicht direkt "zu etwas nutze".

Pferde kann man reiten - muss man aber nicht (nur) reiten.

Schafe könnte man essen - muss man aber nicht essen.

Wozu auch immer sie da sind und gehalten werden - ihre Umgebung kann gleichzeitig auch anderen Wesen Lebensraum werden, deren Nutzen nicht direkt benennbar ist.

 

Der Nutzen einer Pflanze, speziell eines Baumes lässt sich in Zahlen erfassen.

Ein durchschnittlicher Baum bindet CO2 und Luftschadstoffe, produziert Sauerstoff - und das sein Leben lang.

 

Dieser messbare Nutzen macht aber nicht annähernd seinen ganzen Wert im Ökosystem aus. Er ist Lebensraum und Nahrungsspender, verändert das Kleinklima und wirkt als "kleines Bäumchen im großen Getriebe" der Welt auf das "große Ganze".

 

Nicht messbar ist aber auch der Wert eines Baumes, unter dem Du sitzen und die Vögel zwitschern oder Bienen summen hörst, in seinem Schatten Du den  Wind genießt, dem Pony einen frisch gefallenen Apfel schenkst, ein Buch liest oder einfach nur träumst...

 

 

 

 

Die folgenden Seiten sollen einen Einblick in das Leben rund um unsere Pferde geben.

 

Pferdehaltung bedeutet für uns nicht nur Gras zwischen kahlen Zaunpfahlreihen. Pferdehaltung kann auch im Biotop geschehen.

 

Für das Stück Land, das mir "gehört", für die mehr oder weniger wilden, mehr oder weniger zufällig erschienenen, von mir angepflanzten oder eingelaadenen Wesen, die dort leben, fühle ich mich genauso verantwortlich wie für die "großen" Tiere, als deren Zuhause das Land gekauft wurde.

 

Unser Zuhause war der Rest einer landwirtschaftlichen Hofstelle, die seit Jahrzehnten nicht mehr bewirtschaftet und vorher sicher nicht im heutigen Sinne nachhaltig bewirtschaftet war.

 

Im dem Winter, als wir einzogen, war es still hier.

Wir hofften auf den Sommer.

Im ersten Sommer, als wir eingezogen waren, war es immer noch still hier.

Auch wenn bis dahin bereits viele Reste aus der Zeit von "Unser Dorf soll schöner werden" beseitigt waren... Reste von Kirschlorbeerhecken, Stacheldraht und Brennesselwälder, kahle Flächen überall und neue Hecken  gepflanzt waren.

Es dauerte einige Jahre, bis Vögel, Insekten und andere Tiere ausreichend Lebensraum fanden und bleibt ein Prozess.

 

Jedes Jahr kann man nun neue Tiere und Pflanzen entdecken!

 

Jedes Frühjahr freuen wir uns, dass wieder mehr Arten ein Zuhause gefunden haben.

 

Jedes Jahr warten wir im März und April sehnsüchtig auf die Rückkehr der Schwalben, die den Sommer über mit ihrem Gezwitscher die Pferdeställe beleben!

Jeden Sommer freuen wir uns über die "Nachtmäuse", wenn sie an den ersten lauen Abenden aus ihren Verstecken kommen.

Im Dunkeln sind auch manchmal Eulen zu hören, selten zu sehen.

 

Besonders freue ich mich immer über Begegnungen mit den nicht ganz so häufig gesehenen Mitbewohnern wie dem Grünen Heupferd, großen und kleinen Libellen, Molchen, Kröten, Spechten...

 

Jedes Jahr kann man gespannt sein, wer und was dazu kommt!