Heu - Grundlage eines Pferdelebens

Heulager - ein Jahresvorrat

Ein Pferd lebt in unseren Breiten hauptsächlich von Gras und Heu.

Im Sommer gehen viele Pferde auf die Weide.


Im Winter leben sie hautpsächlich von Heu und Stroh.

 

 

Heute sind die meisten Weiden nicht mehr optimal für Pferde geeignet.

  • Sie enthalten Grassorten, die ihnen in größeren Mengen nicht gut tun. Angebaut werden durchsetzungsfähige, stärke- und zuckerreiche Gräser, die nicht dem natürlichen, kargen Futter der Pferde entsprechen.
  • Die Flächen werden intensiv genutzt, sodass der Bewuchs Lücken aufweist. Ohne Pflege breiten sich Arten aus, die als Futterpflanzen wertlos oder sogar giftig sind.
  • Die Weidesaison beginnt aus Kostengründen in vielen Ställen früh, wenn das Gras noch nicht alt genug ist und durch die Beweidung dann ständig unter Stress steht.
  • Die Heuernte hängt heute nicht mehr nur vom Wetter, sondern zunehmend auch von der Lage der Wiesen, den Auslastungszeiten der Maschinen oder der Verfügbarkeit von Arbeitskräften ab. Es kann häufig nicht zum für die Tiere besten Zeitpunkt geerntet werden.
  • Viele Weiden und Heuwiesen werden immer wieder umgebrochen und zwischendurch als Ackerflächen genutzt. Dadurch können dauerhaft artenreiche Pflanzengesellschaften sich nicht mehr etablieren. Gerade die für Pferde gesunden Gräser kommen kaum mehr vor. Das gilt auch für Heuwiesen.
  • Ehemaliges Dauergrünland wurde umgebrochen und als Ackerfläche genutzt. Wo über Jahrhunderte Rinder und zwischen ihnen die Arbeitspferde der Landwirte weideten, stehen heute Mais, Rüben oder Kartoffeln. Altes, artenreiches Grünland ist selten geworden.
  • Besonders robuste, ursprüngliche und damit genügsame Pferderassen und vor allem Ponys und Esel dürfen nur stundenweise auf die Weide. Sonst bekommen sie gesundheitliche Probleme.
  • Es findet keine Wechselbeweidung mit Widerkäuern mehr statt. Dadurch steigt der Parasitendruck. Der Pferdemist muss eingesammelt und entsorgt werden, andererseits muss zusätzlich gedüngt werden.
  • Hobby-Tierhaltung findet zwangsläufig vor allem in dicht besiedelten und intensiv genutzten Gegenden auf kleinen und kleinsten Flächen statt. Dadurch ist eine Zufütterung mit Heu und Stroh das ganze Jahr über notwendig.



Bei Heufütterung - vor allem im Winter - braucht ein Pferd täglich mindestens 1 - 1,5 kg Heu pro 100 kg Lebendgewicht.
Schon ein größeres Pony wiegt leicht über 500 kg.
Es frisst also täglich zumindest außerhalb der Weidesaison mindestens 5 - 7 kg Heu.
Das sind im Monat mindestens 200 kg Heu, also 20 kleine Ballen.
Im Jahr kommt man leicht auf 2,5 Tonnen pro Tier oder 250 Kleinballen.

 

Auf einem Hektar Grünland kann man 200 Ballen Heu ernten.

 

In einem ganzen Pferdeleben von vielleicht 35 Jahren müssen fast 90 Tonnen Heu beschafft werden.