Pferdesteuer

Es gibt ab 20. Februar eine "OpenPetiton" gegen die Einführung von "Pferdesteuern".

 

Pferdehalter und Reiter wehren sich gegen die Einführung von Pferdesteuern, die immer mehr Gemeinden für sich zu entdecken scheinen.

 

Wer die Petiton unterzeichnen will,

findet die Möglichkeit dazu unter

www.openpetiton.de!

 

 

 

Eine Pferdesteuer ist genauso unüberlegt wie viele andere Steuern.

Sie dient nicht dazu, einen Misstand zu steuern, sondern bringt lediglich (wenn dem denn wirklich so wäre und nicht das meiste Geld auf dem Verwaltungswege versickerte...) Geld in die Gemeindekassen.
Wie sinnvoll dieses Geld verwendet werden soll, sie dahingestellt.


Einen Steuerungseffekt könnte eine solche Steuer nur dann haben, wenn z.B. artgerecht gehaltene Tiere ausgenommen würden, die nicht als Sportgeräte missbraucht werden.
Die Gesellschaft braucht Tiere!
Sie gehören seit Jahrtausenden zum Leben des Menschen. Es hat schon viel zu viel Entfremdung stattgefunden, sodass artgerechte Tierhaltung heute oftmals fast unmöglich geworden ist.
Tiere waren und sind wichtig für einen Erhalt der Beziehung zur Natur, für die soziale Erziehung der Kinder, als Freizeitpartner, Therapeuten etc. All diese Argumente sind bekannt.
Wer heute privat und ohne wirtschaftliche Motive Pferde hält, erhält ein Stückchen Natur für die kommenden Generationen.
Dieses Stück Natur bietet dem Menschen Lebensqualität - und sei es nur dem Spaziergänger, der einem Ponyreiter begegnet und sich daran freuen kann - und trägt nicht zuletzt dazu bei, die Vielfalt landwirtschaftlicher und geschichtlich bedeutsamer Nutztiere zu erhalten.
Über artgerechte Tierhaltung werden Werte vermittelt. Davon profitiert die ganze Gesellschaft. In einigen Schulen wird Reiten als naturbezogener, Emotionen stärkender Sport angeboten, Pferde werden als „Therapeuten” für „schwierige” Kinder genutzt, im Biologieunterricht wird den Kindern die Haustierhaltung nahe gebracht...
Jeder Ponyhalter kennt die Anfragen von Kindern aus der Nachbarschaft, die gerne mit den Tieren zu tun haben möchten.

Viele private Pferdehalter lassen Kinder nicht nur an den eignen Pferden teilhaben, sie bringen diesen Kindern auch noch ganz nebenbei Tierhaltung und Werte nahe, lehren sie Kenntnisse rund um die Tiere und übernehmen obendrein die Aufsicht über diese Kinder - ohne Kosten für die Eltern, in der eigenen Freizeit. Das Motiv ist der Idealismus, die eigene Freude am Umgang mit Pferden, an einer naturnahen Freizeitgestaltung und Werte im Umgang mit Natur und Tieren weiterzugeben.


Der private Tierhalter trägt die Kosten und Risiken einer artgerechten Haltung alleine. Er bekommt keine Subventionen wie ein Landwirt.
Ganz nebenbei trägt jeder Tierhalter zur Erhaltung von Arbeitsplätzen in Landwirtschaft, Handel und Industrie bei.

Über die Futterproduktion erhält er indirekt Ökosysteme, die sonst wohl auch noch der Massenproduktion von Mais und anderen Industriepflanzen zum Opfer fielen.

Nun soll der Pferdehalter auch noch Steuern dafür zahlen, dass er der Gesellschaft einen Dienst leistet?
Das führt nur dazu, dass viele Pferde aus Kostengründen abgegeben werden.
Es wird vor allem alte oder kranke Tiere treffen, die keinen direkten „Nutzen” bringen. Aber gerade diese Tiere sind es, die Verantwortung lehren, die Beziehung ermöglichen, die den Menschen einen Bezug zu verlorenen Gefühlen ermöglichen.

Ich würde noch weiter gehen:
Artgerechte Tierhaltung sollte nicht besteuert, sondern gefördert werden. Eine solche Förderung muss nicht unbedingt finanziell, unbedingt aber administrativ und ideell stattfinden, um verantwortungsvolle und nachhaltige Landwirtschaft zu stärken, um den Menschen, insbesondere Kindern, einen emotionalen Zugang zu Natur, Kreatur und Werten zuermöglichen.

 

Hunde werden bereits besteuert.

Auch dies eher ein Irrtum, wenn wir ein Leben mit Tieren auch für die kommenden Generationen sichern wollen.

Sicher ist die Besteuerung der Hunde aber keine Rechtfertigung für die Einführung einer Pferdesteuer.

Vielleicht sollte man lieber über die Abschaffung der Hundesteuer nachdenken?

Erschweren sollte man dagegen industrielle und nicht artgerechte Nutztierhaltung, die nicht nur den direkt betroffenen Tieren schadet.