Highland Pony


Mit wenigen Ausnahmen zeigen die verwendeten Fotografien Pferde der Rasse „Highland Pony“.


Diese „native breed“-Rasse ist beim „Rare Breed Survival Trust” in Großbritannien als vom Aussterben bedrohte Rasse eingestuft.


Highland Ponies stehen hier stellvertretend für viele andere alte Rassen.


Ihre Existenz ist durch den Rückgang der traditionellen Landwirtschaft bedroht. Im Transportwesen werden keine Pferde mehr eingesetzt. Die züchterischen Ziele liegen heute auf Leistungsfähigkeit im Sport. Früher hoch geschätzte Eigenschaften sind heute züchterisch bei vielen Rassen in den Hintergrund getreten. Die Highland Ponies zeigen sie noch: Robuste Gesundheit, Stärke, Kraft, einen sanften Charakter, Neugier, Ruhe und Ausgeglichenheit, emotionale Offenheit dem Menschen und anderen Haustieren gegenüber...nicht zuletzt die äußeren Kennzeichen ihrer Wildpferdahnen.

Highland Ponies sind eine alte, vermutlich auf keltische Ursprünge und nordische Wildpferde zurückgehende Rasse. Dieser Pferdetyp wurde bereits auf pictischen Steinreliefs dargestellt. Highland Ponies wurden über Jahrhunderte im schottischen Hochland als Tragtiere und in der Landwirtschaft verwendet. Sie lebten und arbeiteten in enger Gemeinschaft mit den Menschen. Auch heute noch schließen sie sich eng „ihrem“ Menschen an. Eine im wahrsten Sinne der Worte „tragende” und entscheidende Rolle spielten sie in den zahlreichen Schlachten der Highland Clans gegen die Briten.

In Deutschland leben weniger als 400 Ponies dieser Rasse. Der Welt-Gesamtbestand wird auf unter 4000 Tiere geschätzt. Davon dürften mindestens die Hälfte Wallache sein. Hauptzuchtgebiet ist nach wie vor Schottland.
Die sehr kleine und darüber hinaus regional begrenzte genetische Basis der Zucht gefährdet das Fortbestehen der Rasse. Singuläre Ereignisse wie eine Seuche könnten eine solch kleine Rasse unmittelbar und unwiederbringlich an den Rand ihrer Existenz bringen.
Alle eingetragenen Ponies sind bis heute auf das 1890 gegründete schottische Mutterstutbuch zurückzuführen. Unter dem Gestütsnamen „Balmoral“ trägt auch das britische Königshaus zum Erhalt der Rasse bei.

In Deutschland bestehen mehrere kleine Gestüte, die den regionalen Pferdezuchtverbänden unterstellt und meist über die Interessengemeinschaft Highland Pony Deutschland (Tochterverein der Highland Pony Society in Schottland) organisiert sind.
Die deutsche Zucht trägt zum Erhalt dieser vielseitig verwendbaren ursprünglichen Pferderasse als Teil des europäischen Kulturgutes bei. Sie ist um die Erhaltung der im Heimatland festgelegten Rassemerkmale bemüht.

 

 

Das Highland Pony ist ein sehr unkompliziertes, vielseitiges Kleinpferd zwischen 1,38 und 1,45 m Stm. Einzelne Tiere werden auch größer.

Das Pony stellt geringe Ansprüche an seine Haltung. Es entwickelt ein dichtes Winterfell und lebt sehr genügsam vor allem von Heu und Stroh.

 

Seine Vorzüge liegen in der vielseitigen Verwendbarkeit.

Die Ponys sind stark genug, Erwachsene zu tragen.

Sie haben einen sehr massiven Knochenbau, harte Hufe und meist ein ausgesprochen freundliches Ponygesicht.

Highland Ponies schauen dem Betrachter direkt in die Augen. Ihre Augen stehen nicht so weit seitlich am Kopf wie die der meisten anderen Pferderassen. Sie können ihr Gegenüber genau fixieren und nehmen ihre Umwelt sehr differenziert wahr.

Als umsichtige, lange auf Gesundheit und Zuverlässigkeit gezüchtete Gebirgs- und Gebrauchsponys eignen sie sich ideal als Freizeitpartner.

Highlander sind eher gemütliche Pferde, die meisten ziehen Schritt und Jog oder Trab der Galopparbeit vor. Dennoch sind sie quirlig, arbeitswillig und kooperativ.

 

Im Umgang sind die Ponys allgemein verträglich und unkompliziert, wobei sie ihren eigenen Kopf und jedes eine starke und ausgeprägte Persönlichkeit hat.

Eine gute Erziehung ist unabdingbar, sonst kommen solch intelligente Wesen schnell auf andere Gedanken als wir es von ihnen erwarten.

Kein Pony ist im Charakter wie das andere. Viele sind sehr erfindungsreich, wenn Langeweile aufkommt. Gleichzeitig sind sie aber auch mit dem Leben in der Herde zufrieden, wenn sie zusätzlich ausreichend Kontakt zu ihren menschlichen Bezugspersonen haben. Den Kontakt fordern sie gerne und vehement ein - und das nicht nur zur Futterzeit.

 

Highland Ponies leben allgemein sehr harmonisch miteinander und nehmen auch neue Herdenmitglieder recht problemlos auf.

Auch gegenüber artfremden Tieren - Eseln, Schafen, Hunden, Katzen - sind die meisten Ponys sehr offen, freundlich, ja sogar ausgesprochen "sozialverträglich" eingestellt.