Überleben durch Verhalten


Es ist kaum möglich einen aktuellen, dem derzeitigen Stand der Wissenschaft entsprechenden Überblick über die Verhaltens- und Lerntheorien zu geben. Es gibt der Theorien viele und immer wieder neue Ansätze. Andererseits kursieren selbst in aktuellen Büchern immer noch Theorien, die getrost als überholt angesehen werden können.
Viele gebräuchliche Begriffe werden zudem bei verschiedenen Autoren unterschiedlich, teilweise widersprüchlich eingesetzt. Begriffe werden oft missverständlich benutzt und müssten vor neuen Erkenntnissen neu definiert oder anders eingeordnet werden.


Aus den physiologischen Grundlagen des Verhaltens und Lernens, dem Nervensystem und dem Hormonsystem, ergibt sich eine Einteilung der Verhaltenselemente.

Die Einteilung gilt für die Entwicklungsstufe der Säugetiere, teilweise auch bereits für frühere Evolutionsstufen.

Das Nervensystem hochentwickelter Tiere besteht aus einem peripheren Teil zu Steuerung der Alarmreaktionen wie Panik und Flucht und einem zentralen Teil zu Steuerung der Reflexe und komplexer, oft variabler Verhaltensweisen wie Trieb- und Lernverhalten.


In der klassischen Verhaltensbiologie spielen Reflexe, Triebverhalten und erlerntes Verhalten die tragende Rolle bei Erklärungsversuchen von Verhaltensweisen bei Tier und Mensch.

Beim Pferd überlagern die Reaktionen auf Gefahr viele andere Verhaltensweisen und sind im Umgang mit diesem großen Tier von besonderer Bedeutung.
Die Rektionen bei Gefahr weist besondere Merkmale auf und sind weder den Reflexen noch einem Triebverhalten zuzuordnen, wie es frühere Autoren vorschlugen.
Im Folgenden werden sie als eigenen, vierten Reaktionstyp (Alarmreaktionen) neben Reflex, Triebverhalten und erlerntem Verhalten angesprochen.


Nervensystem

(Zusammenschau nach verschiedenen Autoren, ergänzt, verändert)

 

a) peripheres Nervensystem:

vegetatives Nervensystem

> Sympatikus

> Parasympatikus

somatisches Nervensystem

Muskelnerven am Skelett

 

>> Alarmreaktionen

 

b) zentrales Nervensytem:

Großhirn

> Bewussstein, Lernen

Stammhirn

> Gefühle, Triebe, Reflexe u.a. (s.u.)

Rückenmark

> Muskeln am Skelett > Reflexe

 

 

Stammhirn

Zwischenhirn

limbisches System: Hypothalamus und Hypophyse

Abstimmung zwischen zentralem und vegetativem Nervensystem (Nerven und Hormone)

> Gefühle, Triebe

Mittelhirn

Formatio reticularis

Umschaltung: Sinnesorgane und Muskulatur

> Bewusstseinshöhe, Schlaf

Nachhirn

Nervus vagus

Übergang Rückenmark - Gehirn

> lebensichtige Reflexe, Blutdruck

Kleinhirn

> Gleichgewicht, Koordination