Emotionen


Pferde empfinden Freude, Ärger, Wut, Schreck, Angst, Lust, Mut, Interesse, Mitgefühl.
Pferde empfinden Angst vor unbekannten Objekten, erschrecken sich vor plötzlichen Bewegungen, sind neugierig, freuen sich über den Anblick bekannter Pferde, empfinden vielleicht sogar Stolz über eine gelungene Leistung.
Die Grundlage für Empfindungen ist ein Zusammenspiel des vegetativen mit dem zentralen Nervensystem. Diese Funktionen sind bei Mensch und Tier nach bisherigen Untersuchungen vergleichbar. So können auch Tiere mit Psychopharmaka behandelt werden, wenn z.B. Hormonstörungen (Serotonin, Noradrenalin, Dopamin) depressive oder aggressive Zustände hervorrufen.
Im täglichen Umgang beeindruckt gelegentlich die große emotionale Bandbreite zu der Pferde in der Lage sind:
Ein Hund kommt an den Elektrodraht, schreit furchtbar und zehn „besorgte“ oder „mitleidende“ Ponys kommen angerannt und stehend leise schnaubend (offensichtlich nicht ängstlich) mit den Köpfen zusammen von innen am Zaun.
Ein anderes Mal erschreckt sich der Hund, verbindet den Schreck mit dem Pferd und wagt nicht, wieder näher zu kommen. Als er sich endlich traut, nimmt das Pony ganz vorsichtig die Hundeschnauze zwischen die Lippen und der Hund ist von einer Sekunde auf die nächste entspannt und nicht mehr ängstlich.
Untereinander zeigen Pferde ebenfalls große Solidarität: Der Herdenchef muss wegen Kolik die Nacht in einer Extrabox verbringen. Der zweite in der Rangordnung legt sich nachts vor diese Box, auf den blanken Steinboden, daneben steht vollkommen ratlos die (rangniedrigste) Stute, beide liegenden Wallache betrachtend und offensichtlich ziemlich verwirrt.