Kosten
„Geld wie Heu” oder
„Früher hatte ich Zeit und Geld, heute habe ich ein Pferd...”
Unter optimalen Bedingungen kann man ein Pony im eigenen Stall und auf eigenem Land für ca. 100 Euro im Monat halten. Das setzt aber voraus, dass Stall, Auslauf und Weide bereits vorhanden und
brauchbar sind. Die Kosten zur Errichtung oder Einrichtung eines Stalles sind nicht zu kalkulieren und hängen von den örtlichen Voraussetzungen ab. Selbst die Kosten für den Bau eines befestigten
Paddocks müssen immer vor Ort kalkuliert werden; auch sie hängen von den jeweiligen Voraussetzungen, der Konstruktion und dem Aufwand ab. Holzzäune sind teurer und aufwendiger als Elektrozäune, ein
vorhandener Boxenstall schwieriger in einen Offenstall umzuwandeln als eine leerstehende Scheune, eine geschützte Hauswiese leichter zu nutzen als eine Fläche jenseits einer vielbefahrenen
Straße.
Heu müssen die meisten Pferdehalter zukaufen. Nur wenige können es kostengünstig selbst erzeugen. Versicherungen und regelmäßige Tierarzt- und Schmiedbesuche sind je nach Region, Anspruch und
Wechselfall des Lebens kaum zu kalkulieren. Wenn ein Tier aber krank wird, kann es schnell sehr teuer werden.
Ein Platz in einem Pensionsstall kostet in der Nähe großer Städte schnell bereits für ein Pony weit über 400 Euro pro Monat. Darin enthalten ist in der Regel die Grundversorgung mit Futter, Einstreu
und Weidegang. Zusatzfutter muss meist nicht nur extra bezahlt, sondern auch selbst gefüttert werden.
Manchmal gibt es eine Reithalle, die aber nicht unbedingt immer mit allen Pferden genutzt werden kann. Besondere Betreuung (Vorführen beim Tierarzt oder Schmied, Pflege bei Krankheit oder
Abwesenheit) muss meist extra bezahlt werden. Hinzu kommen auch in einem Pensionsstall selbstverständlich die regelmäßigen Kosten für Tierarzt, Versicherungen usw.
Pferdehaltung muss nicht teuerer sein als manches andere Hobby.
Wer jeden Tag ein Stündchen Urlaub bei seinem Pferd machen kann, spart vielleicht das Geld für Fernreisen. Wer allerdings hohe Ansprüche an Pferd, Haltung und Ausrüstung stellt, wer ein krankes Pferd
betreut oder Turniere besuchen möchte, der muss auch mit sehr hohen Kosten rechnen.
Fahrten mit Pferdeanhänger kosten viel mehr Sprit und setzen bessere Fahrzeuge voraus als ein Sonntagsausflug mit dem Familienauto ins Grüne.
Eine Kolikoperation z.B. kostet Tausende Euro - ohne die Gewähr, dass das Pferd sich vollständig erholt und die bisherigen Leistungen bringen kann.
Wer rein wirtschaftlich denkt, sollte sich kein Pferd halten. Es ist finanziell gesehen immer ein Verlustgeschäft. Für eine halbe Stunde auf dem Pferderücken wendet der Besitzer nicht nur täglich
mehrere Stunden Arbeit, sondern meist auch mehr Geld auf als ihn die wöchentliche Reitstunde auf einem Schulpferd kosten würde.