Gesundheit


Wildlebende Pferde heilen sich selbst, wenn sie krank sind. Sie fressen dann z.B. bestimmte Pflanzen. Oder sie sterben. In Gefangenschaft können Pferde sich nicht selbst ihr Futter aussuchen. Die heilenden Pflanzen werden sie nicht finden. Natürlich sollen sie nicht an einer Krankheit sterben. Sie benötigen also den Tierarzt.


Heute kann ein Pferd fast genauso gut behandelt werden wie ein Mensch. Man kann das Herz oder die anderen inneren Organe untersuchen, man kann es operieren oder Knochenbrüche heilen. Selbstverständlich ist das oft teurer als eine ähnliche Behandlung beim Menschen. Immerhin wiegt ein durchschnittliches Pferd mindestens 500 kg und kann nicht genau sagen, was ihm wo weh tut. Der Tierarzt hat den schweren Job, dennoch herauszufinden, was einem ihm fremden Pferd helfen kann.


 


Jeder Pferdehalter oder Reiter sollte den Gesundheitszustand seines Pferdes wenigstens grob überprüfen können.

Wichtig sind die sogenannten PAT-Werte, die Vitalwerte Puls, Atmung und Temperatur.

 

Ein gesundes, leistungsfähiges Tier hat folgende PAT-Werte:

 

  • Puls: 28 - 40 Schläge/Minute, bei Fohlen 30 - 60

 

  • Atmung: in Ruhe 8-16 Atemzüge pro Minute, nach Belastung bis 100 Atemzüge pro Minute

 

  • Temperatur: 37,5 - 38 °C bei erwachsenen Pferden, bei Fohlen bis 38,5 °C, bei Erregung oder nach Anstrengung darüber.

 


Der Tierarzt misst die Vitalwerte vor jeder Behandlung.

 

Wir können die Vitalwerte aber auch selbst bestimmen. Den Puls misst man am besten an der Innenseite der Ganaschen (Backen) oder an der Rückseite der Fessel. Die Zahl der Atemzüge stellt man fest, indem man das Heben und Senken der Flanken beobachtet.
Zum Fiebermessen wird der Schweif angehoben und das Thermometer vorsichtig in den After eingeführt. Es sollte die Darmwand berühren, damit wirklich die Körpertemperatur, nicht die Temperatur des Mastdarm-Inhaltes gemessen wird.