Zusammenarbeit mit dem Tierarzt


Im Falle des Falles zählt gute Zusammenarbeit mit dem behandelnden Tierarzt.
Ein guter Tierarzt weiß sich auf die Bedingungen vor Ort einzustellen und auf den Patienten wie seinen Besitzer individuell einzugehen.
Jedes kranke Pferd ist in gewisser Weise „besonders“ zu behandeln. Ein Tier mit Schmerzen kann Reaktionen zeigen, die es normalerweise nie zeigen würde. Es kann spontan steigen, schlagen, beißen, sich losreißen, um sich schlagen...dem ist bei der Untersuchung zum Schutz aller Beteiligten Rechnung zu tragen.
Viele Ställe haben zwar ein beheiztes Reiterstübchen mit Blick in die Halle, ein Solarium für die Pferde oder ein modernes Reitsportgeschäft - aber keinen ruhigen Platz für tierärztliche Behandlungen (auch im Winter und bei Dauerregen) und keine artgerechte Unterbringungsmöglichkeit für Patienten. Dazu braucht es eine ausreichend große, trockene, wettergeschützte Fläche, möglichst wahlweise mit festem Boden oder weichem Untergrund, mit guter Beleuchtung von allen Seiten, mit ausreichend Abstellfläche außerhalb der Reichweite des Tieres, mit Wasseranschluss in der Nähe. Der Boden sollte gut sauber zuhalten sein. Günstig ist die Nähe zu einer großen Box, in der sich ein Patient ggf. nach einer Behandlung aufhalten kann. Bei privater Ponyhaltung wird man nicht alle dieser Aspekte immer berücksichtigen können. Für Notfälle sollte aber zumindest ein trockener Putzplatz oder eine Reithalle sowie eine Isolierbox (abtrennbarer Stallbereich) zur Verfügung stehen.

Bereits bei der Stallplanung müssen Krankheitsfälle berücksichtigt werden. Wer einen Pensionsstall für sein Pferd sucht, tut gut daran, auch Notfälle bei Winterwetter, Dunkelheit oder Sturm zu berücksichtigen. Wo kann der Schmied, der Tierarzt oder der Zahnarzt behandeln? Wo kann man ein Tier gesondert füttern oder verbinden? Wer macht das, wenn man selbst nicht mehrmals täglich vor Ort sein kann? Gibt es Handyempfang? Stehen im Notfall Helfer zur Verfügung? Gibt es einen Stalltierarzt, der ggf. auch umgehend vom Betreiber gerufen wird? Oder muss jeder selbst für die ärztliche Betreuung seines Pferdes sorgen?