Stuten, Hengste, Wallache


Stutenhaltung

Zur Zucht werden die Stuten meist in Stutenherden gehalten. Die Fohlen und Jungpferde laufen mit.  Frühestens nach der Entwöhnung werden ausgewählte Fohlen verkauft. Hengstfohlen bleiben nur bis zur Geschlechtsreife bei ihren Müttern. Dann müssen sie - um den Zuchterfolg nicht zu gefährden - ihre Herde verlassen. Jungstuten bleiben oftmals in der Herde und haben dort ihre eigenen Fohlen.
Es bilden sich Gruppen aus mehreren Stuten und deren Fohlen.
Nur während der Deckzeit läuft in manchen Stutenherde der ausgewählte Hengst frei mit.
Andere Gestüte trennen die Stuten aus ihrer Herde und lassen sie einzeln mit einem ausgewählten Hengst zusammen. Nach der Bedeckung kehren sie in ihre Herde zurück.



Hengsthaltung

Hengste dürfen nicht isoliert gehalten werden. Man kann sie in Wallachherden mitlaufen lassen und nur zum Deckeinsatz zu den Stuten bringen. Manchmal vertragen sich auch mehrere Hengste so gut, dass sie zusammen wohnen können. Dürfen sie nicht zu den Stuten, sollte man Hengste abseits unterbringen. Zäune hindern sie daran, ihrem natürlichen Verhalten als Beschützer und Leittier der Stutenherde zu folgen. Viele Hengste stehen unter ständigem Stress, wenn sie die Stuten nur sehen, riechen und hören, nicht aber Kontakt aufnehmen können.

 

 

Gemischte Herden

 

Außer in der Zucht werden Stuten und Hengste nicht gemeinsam gehalten.

In naturnahen Zuchtherden läuft der Hengst zweitweise oder ganzjährig bei den Stuten. Dazu ist ausreichend Platz notwendig. Junge Hengste müssen aus der Herde genommen werden, wenn sie für den Althengst eine Konkurrenz darstellen.

Nur wenn ausreichend Platz zur Gründung mehrere Familienverbände vorhanden ist, kann der Hengstnachwuchs weiter mitlaufen.

Dann ist eine geplante Zucht allerdings nicht mehr möglich.

 

Freizeit- und Nutzpferde werden nur in Stuten-Wallach-Herden oder in Wallach-Hengst-Herden gehalten.

Diese Gruppen können sehr harmonisch und über viele Jahre stabil sein.

Es bilden sich oft feste Freundschaften.

 


Unsere Freizeitpferde werden meist in mehr oder weniger zufällig zusammengewürfelten Herden gehalten.

Stuten und Wallache kommen in der Regel gut miteinander aus, solange keine Wallache mit ausgeprägtem Hengstverhalten für Unruhe sorgen.
In solchen Herden können Stuten oder auch Wallache die Führung übernehmen und die Leittierfunktion ausfüllen. Meist sind das wie in natürlichen Herden ältere, erfahrenere, besonders besonnene oder besonders mutige Tiere.


In sehr kleinen Herden (vor allem bei drei Tieren) gibt es oft mehr Rangordnungskämpfe und Unruhe als in etwas größeren Verbänden.