Sonstige Anlagen


Zu einer Pferdehaltung gehören neben den Stallgebäuden auch Möglichkeiten zur sachgerechten Lagerung von Futter und Einstreu. Sie sollten leicht zugänglich und auch mit LKW oder Traktor erreichbar sein.

Ein Wasseranschluss musst soweit möglich frostsicher und ganzjährig zugänglich sein. Grundwasserpumpen fördern nicht immer Wasser, das den Ansprüchen der Pferde genügt. Eine zu hohe Belastung mit Schadstoffen aus der Landwirtschaft kann Brunnenwasser für die Versorgung der Pferde unbrauchbar machen. Man sollte es zuvor testen lassen.

Für den Besuch des Tierarztes oder des Schmieds bzw. Hufpflegers sollte ein befestigter Platz mit ausreichender Beleuchtung, Stromanschluss und Wasseranschluss in Reichweite vorhanden sein. Selbstverständlich dürfen keine gefährlichen Gegenstände herumstehen.
Eine Box, eine Stallgasse oder der Offenstall sind für bestimmte Behandlungen nicht geeignet. Eine Reithalle tut in dieser Beziehung gute Dienste - und sei sie noch so klein.

Selbst im kleinsten Unterstand, in der kleinsten Pferdehaltung hinter dem Haus sollte daran gedacht werden, im Notfall mit wenigen Handgriffen einen Stallteil abtrennen zu können. Nach einer Behandlung sedierte oder kranke Pferde müssen sicher untergebracht werden können. Man sollte sie nicht im hintersten Winkel der Wiese suchen müssen, muss sie vom Fressen abhalten können ohne die anderen Tiere gleichzeitig hungern zu lassen und hat sie dann schnell und sauber griffbereit, wenn der Tierarzt auf den Hof rollt.
Nichts ist schlimmer als bei schlechtem Wetter oder strengem Frost keinen geschützten Behandlungsplatz und keinen sicheren Unterbringungsraum für kranke Tiere zu haben.
Bei schlechtem Licht, matschigem Boden und zankenden Artgenossen bekommen Patienten nur noch mehr Angst - und der Tierarzt wird sich im Zweifelsfall aus Selbstschutz weigern, unter diesen Bedingungen zu behandeln.

Bei artgerechter Offenstallhaltung denke man in Bezug auf einen Krankenstall auch daran, dass die Tiere nicht gewöhnt sind eingesperrt zu sein, von ihren Kameraden getrennt zu werden, eine ganze Nacht still zu stehen. Bei 15 Grad unter Null muss auch für ein einzeln untergebrachtes Pferd eine angemessene Übernachtung möglich sein. Als Besitzer selbst weiß man es sehr zu schätzen, wenn man den Patienten nicht nächtens in Eis und Schnee überwachen muss.